Wissenswertes vor der Anreise
Bibliografische Anmerkung: Der nachfolgende Text stammt von Ulrich Rosenbaum und wurde feundlicherweise vom Autor zur Verfügung gestellt. Aus dem Magazin: "Italien verstehen", aus der Reihe "Sympathie-Magazin Europa", Heft Nr. 30 (Stand: Oktober 1999). Zum Preis von 4 Euro / Scheck erhältlich (Studienkreis für Tourismus und Entwicklung, Kapellenweg 3, 82541 Ammerland, Tel. 08177-1783, Fax 1349).
Adressen in Deutschland:
Italienische Botschaft, Hiroshimastr. 1-7, 10785 Berlin, Tel. (030) 25440204.
Nationales Italienisches Fremdenverkehrsamt (ENIT):
- Karl-Liebknecht-Str. 34, 10178 Berlin, Tel. (030) 2478397.
- Kaiserstraße 65, 60329 Frankfurt, Tel. (069) 237430.
- Goethestr. 20, 80336 München, Tel. (089) 531317.
Deutsches Jugendherbergswerk, Bismarckstr. 8, 32756 Detmold, Tel. (05231) 74010.
Zentrale für den Landurlaub, Heerstr. 73, 53111 Bonn, Tel. (0228) 963020.
Adressen in Österreich:
Italienische Botschaft, Metternichgasse 13, 1030 Wien, Tel. (0222) 7125121.
Nationales Italienisches Fremdenverkehrsamt (ENIT), Kärntnerring 4, 1010 Wien, Tel. (0222) 5054374.
Adressen in der Schweiz:
Italienische Botschaft, Elfenstr. 14, 3006 Bern, Tel. (031) 444151-5.
Nationales Italienisches Fremdenverkehrsamt (ENIT), Uraniastr. 32, 8001 Zürich, Tel. (01) 2112633.
Adressen in Italien:
Deutsche Botschaft, via San Martino della Battaglia 4, 00185 Roma, Tel. 06 49213-1, Fax 06 4452672.
Österreichische Botschaft, via G. B. Pergolesi 3, 00198 Roma, Tel. 06 8440141.
Botschaft der Schweiz, via B. Oriani, 00197 Roma, Tel. 06 8083641.
Konsulate und Generalkonsulate findet man in den großen italienischen Städten.
In jeder Provinzhauptstadt gibt es ein amtliches Tourismus-Büro (EPT). Der Sitz des Nationalen Fremdenverkehrsamts ENIT ist in Rom, via Maghera 2. Ein Touristenzentrum für Jugendliche und Studenten gibt es in der Via Genova 16.
Anreise
Neben den großen Fluggesellschaften Alitalia, Lufthansa, Swissair und Austrian Airlines fliegen auch private Gesellschaften größere und kleinere Flughäfen an. Die Bahn bietet mehrere Nachtverbindungen sowie Eurocity-Tagesverbindungen. Beim Buchen im Reisebüro darauf bestehen, daß der italienische IC-/ECZuschlag enthalten ist! Je nach Saison gibt es auch Autoreisezug-Verbindungen. (Leihwagen können Sie über unsere Startseite buchen, dort finden Sie unterhalb der Suchmaschine drei blaue Schaltflächen und
können Ihre Wahl treffen.)
Auto
Auch wenn man den Eindruck haben mag, auf Italiens Straßen fahre jeder wie er wolle - die Verkehrsregeln und -zeichen entsprechen der europäischen Norm.
Das gilt genauso für die Anschnallpflicht oder das Alkohol-Verbot. Auf Autobahnen gilt ein Limit von 130 km/h, auf Landstraßen 90 km/h und 50 km/h innerorts. Mit Radarkontrollen muß man immer rechnen. Die Bußgelder sind hoch, und bei Verkehrsbehinderung oder Parken während ausgeschilderter Straßenreinigungszeiten wird abgeschleppt. Grundsätzlich ist es nicht ratsam, gegenüber Polizisten rechthaberisch aufzutreten - seien es die Carabinieri (Staatspolizei, Teil des Militärs), die Polizia stradale (Straßenpolizei) oder die Vigili urbani (örtliche Hilfspolizei).
Die meisten Autobahnen sind mautpflichtig. Man muß bei einem Mittelklassewagen 5 Cent pro Kilometer einplanen (Stand 2000). Zahlen kann man an den meisten Autobahnausfahrten auch mit den gängigen Kreditkarten. Es gibt drei Treibstoffsorten: Diesel, Euro-Super (bleifrei senza piombo, 95 0ktan) und Super (verbleit). Achtung: Nur an Autobahnen sind Tankstellen rund um die Uhr geöffnet; überall sonst schließen sie bis zu drei Stunden über Mittag und ab 19.30 Uhr oder 20 Uhr. Die Pannenhilfe erreicht man unter der Nummer 116. Ein Euro-Schutzbrief ist empfehlenswert. Die grüne Versicherungskarte ist nicht vorgeschrieben, kann aber im Falle eines Unfalls hilfreich sein. Bei italienischen Fahrzeugen ist die Versicherungsbestätigung hinter der Frontscheibe angebracht.
An Raststätten laufen über Fernsehschirme Videotextseiten mit aktuellen Verkehrsmeldungen.
Autofahrer aufgepasst!
Die Zeiten, als man es in Italien mit Verkehrsündern nicht so genau nahm, sind vorbei. Es finden, meist in nächtlichten Razzien, fächendeckende Kontrollen statt. Dabei wird im Zweifelsfall nicht nur ein Alkohohltest vorgenommen, sondern auch ein Drogentest (Urinprobe). Bei Verstößen wird er Führerscheinschein eingezogen. Auch bei Geschwindigkeitsüberschreitungen um mehr als 40 km/h erfolgt neben einer sofort fälligen Strafe von mindestens 300 Euro der Entzug des Führerscheins. Teuer wird es auch, wenn der Sicherheitsgurt nicht angelegt ist.
Auch sonst wird alles strenger. Bernd Gasser von der Agentur "Ombrellone" schreibt: "Italien erhöht drastisch die Bußgelder. Italien zählt laut ADAC zu den europäischen Reiseländern mit den höchsten Geldbußen für Verkehrssünden. Ab sofort kosten z.B. Geschwindigkeitsüberschreitungen um mehr als zehn km/h mindestens 260 Euro. Auch die Verwarnungsgelder für Parkverstöße wurden kräftig angehoben."
Banken - Devisen - Geld
Banken sind montags bis freitags von 8.30 Uhr bis 13.20 Uhr geöffnet, manche auch nachmittags für eine Stunde. Filialen und Wechselstuben an Flughäfen und Großstadtbahnhöfen haben auch samstags und sonntags geöffnet. Geldautomaten gibt es überall. Sie akzeptieren in der Regel Euro-Scheckkarten und Kreditkarten (VISA, Eurocard). Die gängigen Kreditkarten sind auch in Italien verbreitet. Euroschecks werden oft nicht mehr angenommen.
Bedienungsgeld - Trinkgeld
Bedienungsgeld in Restaurants wird automatisch aufgeschlagen oder ist im Preis enthalten. Für Trinkgeld gibt es keine festen Regeln. Handelt es sich nicht um ein ausgesprochenes Familienrestaurant, sollte man dem Kellner fünf bis acht Prozent Trinkgeld auf dem Tisch zurücklassen. Der Tankwart, der die Scheibe putzt, ist für eine 50-Cent-Münze dankbar. Hotelangestellte sind gegen eine Mancia sicher hilfsbereiter. Bei Drinks im Stehen an der Bar ist Trinkgeld nicht üblich.
Einkaufen
Daß in Italien die Geschäfte ständig geöffnet seien, gilt nur für Ferienorte während der Saison. Sonst sind die Öffnungszeiten je nach Gemeinde geregelt. Zum Beispiel werktags von 9 Uhr bis 13 Uhr und 16.30 Uhr bis 20 Uhr (im Winter alles eine halbe Stunde früher). An einem Nachmittag der Woche sind die Geschäfte geschlossen, und nicht alle haben samstagnachmittags geöffnet. Andererseits gibt es immer mehr Einkaufszentren auf der grünen Wiese, die durchgehend von 9 Uhr bis 21 Uhr geöffnet sind.
In kleineren Ortschaften gibt es manchmal kleine Lebensmittelgeschäfte (Alimentari), die auch am Sonntagvormittag geöffnet sind. Am Montagvormittag bleiben die Nicht-Lebensmittelgeschäfte zumeist geschlossen und öffnen erst am Nachmittag. Im August sind viele Geschäfte (außer einigen Lebensmittelgeschäften) für mehrere Wochen geschlossen - nahezu ganz Italien macht Urlaub im August.
Einreisebestimmungen
Es genügt, wenn man einen Personalausweis bei sich führt. Hotels fordern den Ausweis oft beim Anmelden ein, man sollte ihn aber zurückverlangen, sobald die Daten eingetragen sind. Wenn man mit dem Auto unterwegs ist, braucht man natürlich Kfz-Schein und Führerschein. Bei Mitnahme von Tieren die aktuellen Impfvorschriften bei seinem Tierarzt erfragen!
Elektrizität
Das gesamte italienische Netz ist auf 220/230 Volt eingerichtet. Es gibt allerdings unterschiedliche Steckdosen für Geräte mit geringerer oder stärkerer Leistung. Keine Probleme gibt es bei Geräten mit Euro-Flachstecker. Bei Schuko-Steckern braucht man Adapter, die man z. B. in den Heimwerker-Abteilungen großer Supermärkte findet.
Essen - Trinken - Gaststätten
Die üblichen Essenszeiten sind ab 13 Uhr und 20 Uhr. Im Winter fängt man auch schon eine halbe Stunde früher an, im Süden beginnt das Abendessen im Sommer erst um 20.30 Uhr oder 21 Uhr. Eine italienische Mahlzeit besteht aus dem primo (Nudelgericht, Risotto oder Suppe), dem secondo ( Fleisch oder Fisch) - dazu bestellt man einen contorno (Beilage, Gemüse, Salat) - und eine Nachspeise (Obst, Käse oder Dessert), die man allerdings auch durch einen caffé ersetzen kann. Ein ausgiebigeres Essen wird zusätzlich mit einem antipasto (kalte Vorspeise) eingeleitet. Als Getränke Mineralwasser nach Wunsch mit (gassata) oder ohne Kohlensäure und Wein oder Bier.
In Restaurants wird erwartet, daß man mindestens ein "Primo" und ein "Secondo" plus "Contorno" (Gemüsebeilage) und am Schluß einen Kaffee bestellt. Nur in einfacheren Garküchen kann man z. B. Nudeln oder eine Pizza (nur abends üblich) und sonst nichts ordern. Und für Kinder gilt im kinderfreundlichen Italien sowieso die Regel: Jeder kann essen, was er will. Bestandteil der Rechnung sind pane e coperto, also der Grundpreis für Gedeck und Brot, sowie der servizio (Bedienungsgeld), meist 15 Prozent, die entweder im Preis enthalten sind oder aufgeschlagen werden.
Falls beim Bestellen der Rechnung ("il conto") der Kellner fragt "Fattura o ricevuta?", immer eine "Ricevuta" (Quittung) verlangen. Für eine "Fattura" (Rechnung) braucht man eine italienische Steuernummer. Quittungen grundsätzlich (das gilt auch für Einkäufe aller Art) aufheben, da es immer wieder Straßenkontrollen der "Guardia di Finanza" (Steuerfahndung) gibt.
Bedienungsgeld ist zwar zumeist im Preis inbegriffen, aber ein weiteres Trinkgeld von 5 bis 8 Prozent wird erwartet.
Feste - Feiertage
Italien kennt folgende gesetzlichen Feiertage:
- Januar 1 Capodanno (Neujahr)
- Januar 6 Epifania (Heiligen 3 Könige)
- Variables Datum Lunedi di Pasqua (Ostermontag)
- April 25 Festa della Liberazione (Tag der Befreiung)
- Mai 1 Festa del Lavoro (Tag der Arbeit)
- August 15 Ferragosto (Mariä Himmelfahrt)
- November 1 und 2 Ognissanti (Allerheiligen)
- Dezember 8 L'Immacolata Concezione (Maria Empfängnis)
- Dezember 25 Natale (Weihnachten)
- Dezember 26 Santo Stefano (2. Weihnachtstag)
Gesundheit - Ärzte - Apotheken
In Italien gibt es für Mitteleuropäer keine außergewöhnlichen Gesundheitsgefahren. Die Hygienevorschriften rund ums Essen und Trinken sind streng, aber dennoch kann es in Verbindung mit der Sommerhitze vor allem im Süden zu Durchfallerkrankungen kommen. Am besten hat man ein entsprechendes Mittel in der Reiseapotheke dabei. Zuverlässige Mittel zur Abwehr von Mücken sind die auch in Deutschland bekannten Sprays oder in Italien erhältliche Kerzen mit Zitronenmelisse (citronella). Aufpassen sollte man beim Aufenthalt unter Bäumen auf Zecken (Kopfbedeckung tragen!). Für den Fall, daß man einen Arzt braucht, sollten sich Mitglieder gesetzlicher Krankenkassen vor der Reise das Formular E 111 und das dazugehörige Merkblatt besorgen, das über das Vorgehen im Ernstfall aufklärt. Sucht man den Erste-Hilfe-Dienst Pronto Soccorso (in der Regel beim Krankenhaus) auf, ist die Akutbehandlung kostenlos. Grundsätzlich ist es ratsam, eine preisgünstige Reise-Krankenversicherung abzuschließen. Die Adressen von Ärzten findet man auf den Gelben Seiten (Pagine gialle) des Telefonbuchs; der praktische Arzt ist ein Medico chirurgo generico, der Zahnarzt ein Dentista. Die Notrufnummer für einen Arzt ist die 118. Für andere Notfälle gilt die 112 oder 113.
Gottesdienste und Kirchen
Italien ist ein katholisches Land. Für Gottesdienste gelten die auch in Deutschland üblichen Zeiten. Beim Besuch von Gottesdiensten oder der Besichtigung von Kirchen, vor allem Wallfahrtsstätten, sollten Frauen darauf achten, daß ihre Schultern bedeckt sind; oft sind auch Hosen unerwünscht.
Haustiere
In den meisten Restaurants und in vielen Hotels sind Hunde unerwünscht. Und zwar vielerorts aufgrund von Erlassen der kommunalen Behörden. Bei kleineren Hunden wird schon einmal ein Auge zugedrückt. (Hinweis: Der rote Michelin-Führer weist mit einem durchgestrichenen Hundekopf als Symbol darauf hin, wenn Hunde nicht zugelassen sind.)
Bei dieser Gelegenheit auch der Hinweis, daß es in Italien eine ähnliche Debatte über "Kampfhunde" gibt wie in Deutschland. Vielerorts gibt es Verbote und Einschränkungen.
Klima und Kleidung
Italien wird von starken Klimagegensätzen geprägt. Ist es im Juli und August von den Alpen bis Sizilien einheitlich heiß um oder über 30 Grad, so daß man es vor allem in den Städten kaum aushalten kann, können die Winter in Nord- und Mittelitalien sehr hart sein, während im Süden milderes Klima herrscht. Im März wehen erste Frühlingslüfte, im April kann es aber zu neuen Kälteeinbrüchen kommen, wenn der tramontana von den noch schneebedeckten Apenninen-Gipfeln weht. Von Mitte April bis Mitte Mai gibt es ergiebige Regenfälle. Für alle, die keine Hochsommerhitze mögen, bieten sich der Juni und der September an. Der Oktober ist ideal für Bildungsreisende.
Museen
Die meisten bedeutenden Museen und Kunstgalerien sind täglich außer montags geöffnet. Kleinere Museen sind sonntags geschlossen. Die Öffnungszeiten reichen meist bis zum frühen Abend. Ausgrabungsgelände werden vor Sonnenuntergang geschlossen. Die Eintrittspreise liegen zwischen 5 und 10 Euro für Erwachsene. Fotografieren ist in geschlossenen Museumsräumen, in Kirchen und Klöstern oft nicht erlaubt, Blitzen ist generell verboten. Kirchen schließen in der Mittagszeit. Während der Gottesdienste sind Besichtigungen nicht erwünscht.
Literatur
Für Italien sowie auch für die einzelnen Regionen gibt es eine Vielzahl von Reiseführern, die hier nicht alle aufgeführt werden können. In einer gut sortierten Buchhandlung findet man eine große Auswahl. Um mehr über Land und Leute zu erfahren, hier eine kleine Auswahl weiterer Italien-Literatur.
Klassiker:
Burckhardt, Jacob: Die Kultur der Renaissance in Italien.
Dickens, Charles: Italienische Reise.
Goethe, Johann Wolfgang: Italienische Reise.
Gregorovius, Ferdinand: Wanderjahre in Italien.
Heine, Heinrich: Reisebilder.
Hesse, Hermann: Italien.
Schinkel, Karl Friedrich: Reisen nach Italien.
Seume, Johann Gottfried: Spaziergang nach Syrakus.
Stendhal: Reise in Italien.
Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Altertums.
Land, Leute und Kultur:
Ara/Lill (Hrsg.): Deutsche Italienbilder und italienische Deutschlandbilder. Berlin 1991.
Chiellino, Carmine u.a.: Italien. Aktuelle Länderkunde. München 1989.
Engler, Günter: Treffpunkt Scala. Musikalischer Reiseführer. Ditzingen 1993.
Hausmann, Friederike: Kleine Geschichte Italiens. Berlin 1994.
Hess, Robert u.a.: Das etruskische Italien. Köln 1990.
Italien. Archäologischer Führer. Freiburg 1991.
Österreich - Italien. Was Nachbarn voneinander wissen. Wien 1992.
Ploetz, Karl: Italien-Ploetz. Italienische Geschichte zum Nachschlagen. Freiburg 1995.
Polaczek, Dietmar: Gebrauchsanweisung für Italien. München 1988.
Procacci, Giuliano: Geschichte Italiens und der Italiener. München 1989.
Seidlmayer, Michael: Geschichte Italiens. Stuttgart 1989.
Selvani, Gianni: Italienisch, wie es nicht im Wörterbuch steht. Bergisch-Gladbach 1988.
Öffentliche Verkehrsmittel
Eisenbahnfahren ist in Italien, vor allem (wegen des degressiven Tarifsystems) auf längeren Strecken, wesentlich billiger als in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Allerdings sind die Zuschläge für Intercity-Züge teurer und nach Entfernung gestaffelt. Ein höherer Sondertarif gilt auch für den superschnellen Eurostar oder den Cispalino. Zuschlagfrei sind der Regionale, der auf jedem Bahnhof hält, der Diretto, der InterRegio und der Espresso. Es gibt ein Biglietto chilometrico für 3000 Kilometer, auf dem bis zu fünf Personen reisen können und das zwei Monate gültig ist. Nur in wenigen Fällen und schon kaum bei längeren Strecken ist dieses Kilometer-Ticket allerdings günstiger als eine normale Fahrkarte. Das gilt bei Touristen auch für die Carta d'argento (ab 60 Jahre) und die Carta verde (12 bis 26 Jahre). Für Touristen bieten sich folgende Sparprogramme an: Euro Domino, Inter Rail und Rail Europ Senior RES. Auch auf Gruppentarife sollte man achten. Für die Anreise aus Deutschland können die Sparpreise Italien günstig sein. Sie sind nach drei Zonen gestaffelt.
Bei der Benutzung von Fernzügen ist eine vorherige Platzreservierung in jedem Fall ratsam, manchmal auch vorgeschrieben.
An kleineren Bahnhöfen gibt es keinen Schalter mehr. Dann kann man Fahrkarten meist in der Bahnhofsbar lösen. Grundsätzlich gilt: Fahrkarten muß man zum Entwerten in einen der kleinen gelben Kästen stecken, die man auf allen Bahnhöfen findet.
Das Eisenbahnsystem ist mit einem gut funktionierenden Busnetz verbunden. In Städten kann man Bus-Fahrkarten oft nicht im Bus selber kaufen, sondern z. B. an Zeitschriften-Kiosken und in Bars. In Mailand und Rom gibt es auch Untergrund-Bahnen (Metropolitana). Der Flughafen Rom ist mit einer Bahnlinie zum Zentrum verbunden.
Bei Taxis aufpassen, daß sie eine amtliche Lizenznummer am Heck tragen und ein Taxameter haben, das mit Fahrtbeginn in Gang gesetzt wird. Vor allem: Stets eine Quittung (ricevuta) verlangen.
Eine große Rolle spielen in Italien die Fährverbindungen zu den Inseln oder zu anderen Mittelmeer-Anrainern. Eine feste Buchung ist in der Hauptsaison dringend anzuraten. Wer mit dem Auto nach Sizilien will, sollte gut überlegen, ob er nicht besser über Nacht die Fähre von Neapel nimmt, denn die Autobahn Salerno-Reggio Calabria ist in einem sehr schlechten Zustand.
Quittungen
Der italienische Staat geht streng gegen Steuerhinterzieheung vor. In Bars zum Beispiel muß man zuerst an der Cassa bezahlen und dann mit dem Quittungsbon an die Theke gehen. Im Restaurant oder beim Einkauf sollte man stets auf einen numerierten Quittungszettel oder einen Kassenbon bestehen und diesen auch gewisse Zeit bei sich behalten. Die uniformierte Steuerfahndung Guardia di Finanza könnte an der nächsten Ecke warten.
Straßen
Es gibt vier Straßentypen:
Die Autostrada (grüne Schilder) ist eine 2-3-spurige, gebührenpflichtige Autobahn.
Die Strada di Grande Comunicazione (S-G-C) (blaue Schilder) ist eine 1-2-spurige Schnellstraße.
Die Strada Provinciale (weiße Schilder) ist eine normale Landstraße, zumeist ohne Mittelstreifen, die spaghettiähnlich die kleineren Ortschaften miteinander verbindet - das eigentliche Straßennetz Italiens.
Die Strada bianca (keine Schilder) ist die weiße Straße, d.h. eine unbefestigte, staubige Landstraße, die Ihnen oftmals anzeigt, daß Sie ganz in der Nähe Ihres gemieteten Hauses sind.
Telefon - Post
Das Telefonnetz wird von der 'Telecom Italia' betrieben, daneben entstehen private Anbieter. Auch in den Ortsnetzen gilt ein Zeittakt. Wichtig: Auch im Ortsbereich muß die Vorwahlnummer immer mitgewählt werden.
Die Auslandsvorwahl: Deutschland 0049, Schweiz 0041, Österreich 0043. Es folgt die nationale Vorwahl ohne 0'. Umgekehrt erreicht man Italien unter 0039 (Österreich: 040) und dann das Ortsnetz mit der '0'. (Ausnahme: Nummern von italienischen Mobilfunknetzen haben keine '0' vor der Kennung des Mobilanbieters).
Postämter bieten die üblichen Post- und Geld-, nicht aber Telefondienste. Briefmarken kann man auch in Tabakläden kaufen.
Es ist vorteilhaft, ein Mobilfunktelefon mitzunehmen; in der Regel funktionieren sowohl D1 als auch D2 Geräte in ganz Europa.
Verhalten
Italiener legen in der Regel Wert auf ordentliche Kleidung. Auch wenn man das Bedürfnis hat, sich so freizeitlich wie möglich zu kleiden, sollte man sich nach den örtlichen Sitten richten. Also nicht mit dem Badeanzug in die Trattoria oder mit grellbunten Shorts ins feine Restaurant.
Auch am Strand sollte man sich nach den Italienern richten, und das heißt: Nacktbaden ist unüblich oder auch ausdrücklich verboten, während Bräunen 'oben ohne' mehr und mehr geduldet wird. Die Italiener werden allmählich auch lärmempfindlicher. So ist es per Erlaß verboten, am Strand von 13 Uhr bis 16 Uhr die Mittagsruhe durch Radiomusik oder Ballspiel zu stören.
Alkohol, vorzugsweise in Form von Wein, gehört in Italien zwar zum Alltag, aber es schickt sich nicht, daß man betrunken ist.
Geklaut wird überall in Europa, nicht nur in Italien. Es gibt Vorsichtsmaßnahmen. Im Auto sollte man nichts sichtbar liegenlassen. Geld, Kreditkarten und Dokumente sollte man in einem Brustbeutel oder einer Gürteltasche aufbewahren, Wertgegenstände im Hotelsafe deponieren. Von seinen Papieren sollte man Fotokopien machen, die Nummern von Kreditkarten samt Telefonnummern für Verlustmeldung notieren und sicher aufbewahren. Wo immer man Taschendiebe vermutet - man sollte nicht durch nervöses Herumfummeln an der Jackentasche den Eindruck vermitteln, daß dort etwas zu holen ist. Vorsicht bei Personen, die sich einem auf merkwürdige Weise nähern oder durch ihr Verhalten Mitleid erwecken. Sobald Sie diesen Personen Aufmerksamkeit widmen, hat der Komplize womöglich schon zugegriffen. Allergrößte Vorsicht ist bei Händlern am Straßenrand, an Autobahnausfahrten oder Raststätten geboten, die angeblich wertvolle Ware zu einem ungewöhnlich günstigen Preis anbieten. Es handelt sich garantiert um billige Fälschungen. Wenn man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen bestohlen wird: Zur nächsten Carabinieri-Wache gehen, den Verlust mit möglichst vielen Details zu Protokoll geben. Das hilft zumindest bei der Versicherung daheim.
Zollbestimmungen
Angesichts der Zuhörigkeit Deutschlands, Österreichs und Italiens zur Europäischen Union hat der Tourist normalerweise nur noch dann etwas mit dem Zoll zu tun, wenn er durch die Schweiz reist. Bei größeren Mengen von Wein, Spirituosen, Zigaretten usw. kann es ratsam sein, bei der Einreise in die Schweiz Zoll zu zahlen und bei der Ausreise wieder zurückzufordern. Die Ausfuhr von wertvollen Kulturgütern aus Italien unterliegt nach wie vor Beschränkungen, die man vorher erfragen sollte.